Mujo ist
der japanische Ausdruck dafür, dass alles was eine Form
hat dem Werden und Vergehen unterworfen ist. Diese Tatsache
ist eine Grunderkenntnis im Buddhismus und beruht darauf,
dass die Dinge keine Eigensubstanz besitzen und somit leer"
sind. Dem Werden und Vergehen nicht unterworfen ist lediglich
die Leere" bzw. das Nichts" (Mu). Die
Dinge (Form) kommen aus dem mu, existieren für eine Weile
und gehen wieder in das mu zurück.
In der klassischen
japanischen Ästhetik ist die Vergänglichkeit allen
Seins ein wesentliches Sujet der Kunst. Farbe kann dabei für
Form stehen, während die Nicht-Farbe Weiß ein Stellvertreter
für mu ist. So z. B. im weißen Kies der Zen-Gärten
oder im Nebel von Tuschgemälden, aus dem sich die Landschaft
schält, wobei die Nicht-Farbe Weiß auch durch den
leeren Malgrund ersetzt werden kann (yohaku-no-bi).
Weiß trägt alle Farben als Potenzial in sich und
eignet sich daher ausgezeichnet als Stellvertreter für
mu, aus dem die Form mit ihren jeweiligen Farben hervorgeht.
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